Stadthausbrücke 6
20355 Hamburg
Tel. 040 4 28 13 15 80
geschichtsort.stadthaus@gedenkstaetten.hamburg.de
https://stadthaus.gedenkstaetten-hamburg.de/
Öffnungszeiten:
Donnerstag, 31.10.2024, 10:00 - 17:00 Uhr
Anbindung HVV: Stadthausbrücke: S1, S2, S3
Axel-Springer-Platz: Bus 3
Hinweise zur Barrierefreiheit
Eingang: barrierefrei zugänglich
Museum Erdgeschoss: barrierefrei zugänglich
Museum weitere Etagen: barrierefrei zugänglich / keine weitere Etage vorhanden
WC: barrierefrei zugänglich
Das Stadthaus an der Stadthausbrücke/Neuer Wall ist ein Gebäudekomplex, in dem sich von 1814 bis Juli 1943 die zentralen Dienststellen der Hamburger Polizei befanden. Im Nationalsozialismus waren hier das Polizeipräsidium sowie die für Hamburg und weite Teile Nordwestdeutschlands zuständigen Staatspolizei- und Kriminalpolizeileitstellen untergebracht. Vom Stadthaus aus organisierte die Polizei die systematische Verfolgung des Hamburger Widerstands gegen den Nationalsozialismus, die Verfolgung von Jüdinnen und Juden, Sintize und Sinti, Romnja und Roma sowie von zahlreichen weiteren Menschen, darunter auch viele Zwangsarbeiter*innen, Homosexuelle oder als „Berufsverbrecher*in“ oder „asozial“ stigmatisierte Personen.
In den Verhörräumen und Arrestzellen des Stadthauses wurden die verhafteten Frauen und Männer misshandelt, erniedrigt, gefoltert, ermordet oder in den Tod getrieben. Polizisten erzwangen mit „verschärften Vernehmungen“ Geständnisse. Die Beamten beteiligten sich durch die Einweisungen in Konzentrationslager und Anträge auf „Sonderbehandlung“ an Entscheidungen über Leben und Tod. Vom Stadthaus aus erfolgte auch die Vorbereitung des Kriegseinsatzes norddeutscher Polizisten vor allem in Polen und in der Sowjetunion, wo sich die Polizeibataillone an zahlreichen Massenmordaktionen beteiligten.